Belästigungsvorwürfe: UN-Botschafterin Nikki Haley stellt sich gegen US-Präsident Trump

Belästigungsvorwürfe: UN-Botschafterin Nikki Haley stellt sich gegen US-Präsident Trump
Nikki Haley hinter Donald Trump, New York, USA, 18. September 2017.
Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, spricht sich dafür aus, dass Frauen, die nach eigenen Angaben von Donald Trump belästigt wurden, das Recht haben, sich öffentlich zu äußern - auch wenn es sich bei dem Beschuldigten um den gewählten US-Präsidenten handelt. 
Die #MeToo-Kampagne löste eine Welle aus, in der Frauen in Hollywood ihre schlechten Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen in der Filmindustrie öffentlich machten. Von Hollywood schwappte die Kampagne über ins Zentrum der US-amerikanischen Politik. Drei Kongressmitglieder mussten wegen sexueller Belästigung bereits ihre Posten aufgeben.

Während der Wahlkampagne von Donald Trump war eine Tonaufnahme aus dem Jahr 2005 aufgetaucht, in der sich der damalige Immobilienhändler damit brüstete, Frauen begrapscht zu haben:
Wenn du ein Star bist, dann lassen sie dich. Du kannst alles machen. Ihnen an die Muschi fassen. Alles.


Als Trump mit der Aufnahme konfrontiert wurde, bezeichnete er diese als "locker room talk" ("Gespräch im Umkleideraum"). In dem CBS-Interview "Face the Nation" hat nun die US-amerikanische UN-Botschafterin Niki Haley den Frauen, die sich öffentlich äußerten, ihren moralischen Beistand ausgesprochen:
Ich bin stolz auf ihre Stärke. Ich bin stolz über ihren Mut. Frauen, die irgendjemanden anschuldigen, sollten gehört werden. Sie sollten gehört werden, und man sollte sich ihrer annehmen. Ich denke, wir haben sie vor den Wahlen vernommen. Ich denke jede Frau, die sich belästigt oder falsch behandelt fühlt, hat jedes Recht, ihre Stimme zu erheben. 
Das habe sich auch mit Trumps Wahl nicht erledigt, so Haley:
Ich weiß, er wurde gewählt, aber Frauen sollten sich öffentlich äußern können, und wir sollten gewillt sein, ihnen zuzuhören.
Das Time-Magazin kürte jüngst die Frauen, die hinter der #MeToo-Bewegung stehen, zu den Personen des Jahres. Für die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, sind jedoch mit Trumps Wahl zum US-Präsidenten alle Anschuldigungen gegen den 71-Jährigen hinfällig.

Mehr zum Thema:  US-Magazin "Time": Frauen hinter #MeToo-Bewegung zu Person des Jahres genannt

Kommentare