Libanesischer Außenminister: Libanon wird eingeschüchtert, um Gasprojekt mit Russland zu verhindern

Libanesischer Außenminister: Libanon wird eingeschüchtert, um Gasprojekt mit Russland zu verhindern
Laut dem libanesischen Außenminister Gebran Bassil wird sein Land eingeschüchtert, um ein gemeinsames Gasprojekt mit Russland zu verhindern.
Libanons Außenminister Gebran Bassil wirft ausländischen Staaten vor, sein Land einzuschüchtern. Dabei gehe es auch darum, ein gemeinsames Gasprojekt mit Russland zunichte zu machen. Er appellierte an Moskau, sich als Ausgleichsmacht stärker zu engagieren. 
 
Der libanesische Außenminister Gebran Bassil sagte, es gebe derzeit eine Anti-Libanon-Kampagne im Nahen Osten, die darauf abzielt, sein Land "einzuschüchtern". Der Zedernstaat soll demnach dazu gezwungen werden, ein gemeinsames Gasprojekt mit Russland aufzugeben.

Im Bemühen, "die Region zu stabilisieren", konfrontieren Akteure von außen Beirut mit unterschiedlichen Schwierigkeiten, sagte Bassil am Freitag vor einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Bevor die aktuelle Krise ausgebrochen sei, habe der Libanon "fast die Schwelle zum ersten Auftrag im Hinblick auf eine gemeinsame Erschließung von Schiefergas-Feldern mit russischen Unternehmen" überschritten.

Hat Saudi-Arabien Hariri als Geisel genommen?

Eine Kampagne zur Behinderung dieses Deals sei nun "unter verschiedenen Vorwänden" im Gange, sagte der Minister. "Einige Länder versuchen unter dem Einsatz bestimmter Druckmittel, einen Enthauptungsschlag gegen den Libanon zu führen."

Glückwunsch zum Rücktritt: Der saudische König Salman bin Abdulaziz Al Saud schüttelt dem ehemaligen libanesischen Premierminister Saad al-Hariri die Hand, Riad, 6. November 2017.

Bassil spielt damit auf den jüngst verkündeten, von Saudi-Arabien durchgesetzten Rücktritt des libanesischen Premierministers Saad Hariri an, der sich immer noch in Riad befindet. Es gibt Spekulationen, wonach Hariri ein Gefangener des saudischen Königshauses ist. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax sagte Bassil:
Die gleichen Kräfte, die den Krieg in Syrien entfesselten und Terroristen dorthin verfrachteten, versuchen jetzt, den Libanon zu beschädigen.
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Appell an Moskau zum Einsatz für ein Kräftegleichgewicht

Der libanesische Außenminister wollte sich aber nicht näher dazu äußern, welche Länder er damit meint. Vor dem Hintergrund der von ihm skizzierten "Kampagne zur Einschüchterung des Libanon" sagte Bassil, Beirut hoffe darauf, dass Moskau seine Bemühungen zur "Erlangung eines Kräftegleichgewichts" in der Region intensiviert. Russland habe immer eine große Rolle bei der Bekämpfung des Terrorismus sowie der Deeskalation von Konflikten gespielt.
Wir zählen auf eine weitere bilaterale Zusammenarbeit und arbeiten auch auf anderen Themenfeldern zusammen, einschließlich der Wiederherstellung des Friedens in Syrien", sagte Bassil gegenüber dem russischen Chefdiplomaten.
Lawrow erklärte, Moskau stehe ein für die Lösung der libanesischen Probleme mit legalen Mitteln, aber ohne Einmischung von außen.

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